Bei einem Spaziergang heute am Chiemsee habe ich eine Frau bemerkt, die auf einer Bank sitzend ein Photo von der Kampenwand und der benachbarten Berge machte. Die Sonne und die wundervollen Farben mit dem Chiemsee im Rücken zeichneten ein Bild für die Seele.

Ich bin stehengeblieben, um nicht ins Bild zu laufen, und es entwickelte sich ein kurzes Gespräch.

Wir fotografieren ja immer die schönsten Momente und denken dann zuhause beim Anschauen meistens, dass die Wirkung eine andere ist.

Im Gespräch waren wir uns dann einig, dass der Augenblick des Empfindens ein Gefühlsmoment ist, in dessen Zeit die Seele und das Herz dabei sind. Das Gefühl atmet und lebt deswegen.

Zuhause bleibt ein schönes Bild, mit einer warmen Erinnerung, aber das Atmen des Augenblickes fehlt.

„ Gefühle immer sofort genießen,
denn aus dem Gedächtnis lassen sie sich nie wieder nachfühlen.“

aus: Gefühlshonig

Bild: Uferweg Prien-Bernau/Chiemsee